Rezension 373

“Ciao Amore, Ciao” von Eric Pfeil

Worum geht es?

“Tauchen Sie ein in die Welt der bunten Cocktailschirmchen und der unvergänglichen Sommerhits!”

“Es steckt alles in den Liedern Italiens, man muss nur hinhören…

Adriano Celentano erläutert uns den Arbeitskampf, Raffaela Carrà und Mina befreien die italienischen Frau aus den Fesseln des Patriarchats, Gianna Nanini und Lucio Battisti bezeugen, dass l’amore irgendwie mehr zu sein scheint als einfach bloß Liebe.

Gehen wir auf eine Reise kreuz und quer durch Italien! Packen Sie unbedingt die Badehose und zwei, drei Sonnenbrillen ein, nehmen Sie aber auch etwas Warmes zum Überstreifen mit. Ich warte unten mit dem Cinquecento und schiebe schon mal die erste Kassette in den Rekorder.”

( Quelle Klappentext zu “Ciao Amore, Ciao” von Eric Pfeil )

Meine Meinung:

Schon das Cover lädt einen auf eine Reise nach Bella Italia ein! 🙂 Ein verliebtes Pärchen auf einer Vespa, ungefähr die Zeit der 60er Jahre, der auffällige italienische Titel und der aufgedruckte Sticker in Landesfarben, der erklärt, worum es in diesem Buch geht: “Mit 100 neuen und alten Songs durch Italien!”

“Ciao Amore, Ciao” ist bereits Eric Pfeils zweites Italien-Buch. Sein erstes, “Azzurro”, erschien im Jahr 2022 ebenfalls beim KiWi-Verlag.

Eric Pfeil entführt uns in 100 Kapiteln in das Italien der 60er Jahre bis hin in die 2020er Jahre. So weiß er nicht nur einiges zu den Interpreten zu erzählen, sondern auch eine Menge zur Entstehung der Lieder, der politischen Situation, zur italienischen Musikbranche an sich und, und, und…

Aber “Ciao Amore, Ciao” ist alles andere als ein Musik-Sachbuch. Es ist eine Hommage an ein Lebensgefühl, wie es nur die Italiener in ihrer Musik, in ihren Texten und mit ihren Stimmen transportieren können!

Passend zu den 100 Kapiteln findet sich direkt zu Beginn im Buch ein QR-Code, der einen direkt zur Playlist des Buches führt. Und ich kann jedem nur empfehlen, sich beim Lesen zu jedem Kapitel die passende Musik anzuhören! 🙂 Denn oft kommt es dann zu einem Aha-Effekt 🙂 Häufig kennt man die Interpreten nicht mit Namen oder auch der Titel sagt einem nichts. Sobald jedoch die ersten Töne des Songs erklingen, ist man, wie ich z.B., sofort wieder Kind, auf dem Weg über die Autobahn in den Sommerurlaub! 🙂

Viele Songs sind bekannt, andere kann man hier neu entdecken. Wie auch immer, italienische Lieder berühren in jedem Fall unser Herz und das biss heute!

Eric Pfeil durfte ich bei einem unserer Bloggerstammtische kennenlernen. Ein unglaublich sympathischer Typ und definitiv ein Unikat! 🙂 Beim Stammtisch im April hat er mir mein Buch auch signiert! 🙂 ( Vielen Dank an dieser Stelle an den KiWi-Verlag, für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!)

Jetzt im Juni, am 28. war es, durfte ich Eric Pfeil auf einer Lesung in der Stadtbibliothek Köln live erleben. Und diese Lesung war ein wahrer Genuss, kulinarisch wie musikalisch! Vor der Lesung bestand die Möglichkeit, sich an einem Bistrowagen mit Pizza und diversen alkoholischen Getränke auszurüsten (ich wählte übrigens einen Limoncello-Spritz 😉 ) , und im Anschluss einer sehr unterhaltsamen Lesung lauschen zu dürfen!

Zur Einstimmung wurde Eric Pfeils neuester Song “Sanremo” gespielt, der eine gute Einführung war in einen wunderbaren Abend.

Eric Pfeil widmete sich sehr ausführlich drei Kapiteln aus seinem Buch und erzählte allerhand Interessantes, was zum Teil über das Geschriebene im Buch hinausging. Untermalt wurde das Ganze dann natürlich mit Musik, aber auch mit alten Fotoaufnahmen.

Die drei Kapitel bzw. Interpreten, denen sich Eric Pfeil widmete, waren Lucio Battista (Kapitel 5, “Amarsi un Po´1977 ), Raffaela Carrà ( Kapitel 3, “A far l’Amore comincia tu” 1976 ) und die Band “Ricchi e Poveri” ( Kapitel 78, “Sarà perché ti amo” 1981 ) . Alleine die Erzählungen zu diesen Dreien haben einen mehr als 2-stündigen Abend gefüllt; ich hätte Eric Pfeil aber noch viel länger zuhören können und gerne mehr, über die anderen 97 Kapitel erfahren! 🙂 Eric Pfeil schreibt übrigens so, wie er live erzählt: Intelligent, mit trockenem Humor, etwas Ironie, aber mit ganz viel Charme, dem man viel Italienliebe entnimmt! 🙂

Ein kleines Highlight der Lesung war der Tuca Tuca Tanz, den Eric Pfeil mit einer Tänzerin des WDR Tanzorchesters aufs Parkett legte. Dieser Tanz von Raffaela Carrà sorgte seinerzeit für einen handfesten Skandal, denn diesen legte sie nicht nur bauchfrei dar, sondern berührte ihr Gegenüber an diversen Körperstellen, die dem italienischen Sender RAI zu intim waren. 😉 Hier könnt ihr euch den Tanz von Eric mal ansehen! 🙂

Nach der Lesung hat es sich Eric feil nicht nehmen lassen, für ein Foto mit mir zu posieren! 🙂 Und er konnte mich auch glatt dem Bloggerstammtisch zuordnen!! 🙂

Alles in allem muss ich sagen, wird mich dieses Buch noch eine ganze Weile nicht loslassen! Man kann immer wieder in ihm blättern, sic das passende Lied raussuchen und sich einfach wegträumen in eine Zeit, in der auch nicht alles besser war, aber leichter zu ertragen! 🙂 …

Von mir bekommt “Ciao Amore, Ciao”

5 und eine ganz klare Urlaubslektürenleseempfehlung!! 🙂

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Über den Autor:

“Eric Pfeil, wurde 1969 in Bergisch Gladbach geboren und fuhr schon kurz darauf zum ersten Mal über die Alpen. Um die Jahrtausendwende war er Produzent der legendären Musiksendung »Fast Forward«, seither ist er ein gefragter TV-Autor. Er schreibt u. a. für FAZ und Rolling Stone über Film, Literatur sowie über Popmusik und ihre Folgen. Sein erster »Reiseführer ohne Sehenswürdigkeiten« wurde 2022 von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeiert und stand wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.”

( Quelle KiWi-Verlag )