Rezension 383

“Mord auf dem Königssee” von Felix Leibrock

Worum geht es?

Copyright Servus Verlag / Benevento Publishing

“So hatten sich die Gäste aus dem Berchtesgadener Land ihren Ausflug aufs Wasser wohl nicht vorgestellt: Statt das herrliche Bergpanorama vom Königssee aus zu genießen, setzen sechs tote Priester in Ruderbooten liegend der Überfahrt ein jähes Ende. Im Instrumentenkoffer des Schiffsbegleiters findet sich zudem eine abgetrennte Hand mit einem wertvollen Ring – der jedoch kurz darauf verschwindet.

Mysteriöse Fälle wie dieser sind für Simon Perlinger, Polizeibergführer und Leiter der Kripo Berchtesgaden, nichts Neues mehr. Wird es ihm auch diesmal gelingen, die richtige Fährte zu finden?”

( Quelle Klappentext zu “Mord auf dem Königssee” von Felix Leibrock )

Meine Meinung:

Felix Leibrock hat bereits 2 Bücher mit seinem Ermittler Simon Perlinger beim Servus Verlag veröffentlicht, aber es war kein Problem für mich, mit diesem 3. Band einzusteigen.

Das tolle Cover des Buches zeigt dem Leser, neben dem Titel ;-), genau worum es geht: Zu sehen ist die berühmte Wallfahrtskirche St. Bartholomä am Königssee, im Hintergrund die imposante Watzmann-Ostwand. Auch der Ring, um den es in diesem Buch geht, ist in Farbe auf dem ansonsten schwarz-weißen Cover abgebildet.

Ich persönlich liebe ja die Cover aus dem Servus Verlag, sie passen so schön in meinen Feed auf Instagram 😉 Die farbigen Buchschnitte finde ich auch wunderschön!

Jetzt nochmal kurz zum Inhalt:

Die Priester, die in Ruderbooten gekreuzigt auf dem Königssee aufgefunden wurden, gehörten zur Kirche St. Bartholomä. Es sind die sogenannten Bartholomäusbrüder. Allerdings waren nur 6 der 7 Ruderboote besetzt, im siebten fanden sich nur Messwein und Hostien. Von dem letzten Priester fehlt jede Spur…

Parallel zum Fund der toten Priester, findet man im Flügelhornkoffer von Max Schmidbauer, Mitarbeiter der Schifffahrtsgesellschaft, eine abgetrennte Hand mit einem offensichtlich wertvollen Ring am Finger.

Die Fragen, die sich nun stellen, sind:

Wem gehört die abgetrennte Hand mit dem Ring? Warum wurden die Priester auf solche Art und Weise ermordet? Wo ist der siebte Priester? Was passiert nun mit dem Orden, dessen einziger verbliebener nun der alte und verrückte Guido ist, der seit Jahrzehnten auf dem Königssee nach einem angeblichen Schatz sucht?

Im Laufe der Geschichte geht man natürlich all diesen Fragen nach und erfährt nebenher noch so Einiges, was sich auf erschreckende Weise in den Kriminalfall einflicht, um am Ende ein grausames Puzzle offenzulegen…

Um ein besseres Verständnis für die Geschichte, gerade die Geschichte des ominösen Rings zu bekommen, werden zu Beginn die Kapitel abwechseln in der Gegenwart und Vergangenheit erzählt. Die Vergangenheit befasst sich mit Geschehnissen um 1678-1691 und bezieht sich auf St. Bartholomä und dessen Ordensbrüder. Es geht um Macht, Machtmissbrauch, Verschwiegenheit, Geklüngel. Gab es damals schon und hat sich bis heute nicht geändert!…

Nun zum Buch an sich:

Dieser Krimi ist wirklich toll geschrieben, sprachlich klar und logisch, erinnert zum Teil an eine Berichterstattung z.B. eines Polizeiberichts. Dies ist aber nicht negativ aufzufassen, sondern ist der Eigenart des Autors Felix Leibrock zuzuschreiben und gefällt mir sehr gut! 🙂

Der Plot seines Kriminalromans ist wirklich gut durchdacht und alle Handlungen gut aufeinander aufgebaut. Ich fand es sehr gut, dass der Autor, bevor es mit der Geschichte losging, alle handelnden Figuren aufgeführt hat und kurze Infos zu diesen gegeben hat. Denn es kommen schon recht viele Namen im Buch vor! Von daher fand ich es gut, zwischendurch vorne mal nachschauen zu können, wer wer war und wer mit wem verbandelt ist.

Die Idee, “Mord auf dem Königssee” mit der realen Geschichte des Königssees zu verknüpfen, fand ich sehr gelungen. Ich war am Ende überrascht zu erfahren, dass es diesen mysteriösen Ring tatsächlich gegeben hat und auch den Charakter des Guido gab es auch.

Das Ende der Geschichte fand ich ganz schön krass – wie die Morde an sich auch -, aber auch traurig. Bezugnehmend auf die Missbrauchsfälle der katholischen ( und auch der evangelischen ) Kirche, zeigt das Buch explizit und gnadenlos die Punkte auf, wo sich dringend innerhalb der Kirche etwas ändern muss!

Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen! 🙂 Sowohl die Protagonisten als auch die Nebencharaktere fand ich gut gelungen und authentisch gezeichnet. Richtig gut fand ich die Umgebungbeschreibungen, aber auch nur, weil ich schon mal da war. Für jemanden, der den Königssee oder die Umgebung mit Watzmann und Co. nicht kennt, vielleicht etwas schwierig, sich alles am richtigen Platz vorstellen zu können. Das ändert aber nichts daran, dass ich bestens unterhalten wurde 🙂 Es war spannend bis zur letzten Seite und die Auflösung war, wie oben bereits erwähnt, auch traurig.

Von mir gibt es daher

5 !!!

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Über den Autor:

“Felix Leibrock ist Leiter des Evangelischen Bildungswerks in München, erfolgreicher Krimiautor und Sprecher des Formats »Nachgedacht« auf Antenne Bayern. Als Seelsorger der Bayerischen Bereitschaftspolizei ist ihm fast kein menschlicher Abgrund fremd. Grund genug für den bergbegeisterten Autor, seine Lieblingsgipfel in den Berchtesgadener Alpen zur Kulisse für Mord und Totschlag zu machen.”

( Quelle beneventopublishing.com )