Rezension 380

“Thin Air” von Kellie M. Parker

Aus dem amerikanischen Englisch von Maren Illinger

Worum geht es?

* 8 stunden * 12 passagiere * wer wird überleben?

“Emily bekommt die Chance ihres Lebens: Sie darf in Europa an einem Wettbewerb um ein begehrtes Uni-Stipendium teilnehmen – für sie die Gelegenheit, der Armut zu entkommen. Doch von dem Moment an, in dem Emily und die anderen elf Teilnehmenden ins Privatflugzeug steigen, ist klar, dass einer unter ihnen für den Sieg alles tun würde. Während Emily noch versucht, den flirtenden Freund ihrer besten Freundin im Blick zu behalten und ihre eigenen dunklen Geheimnisse zu verbergen, gibt es den ersten Toten im Flugzeug …

In 10.000 Meter Höhe muss Emily herausfinden, wem sie vertrauen kann und wem nicht. Denn sie könnte die Nächste sein.”

( Quelle Klappentext zu “Thin Air” von Kellie M. Parker, Fischer Sauerländer )

Meine Meinung:

Es ist letztendlich DIE typische Szene: Eine bestimmte Anzahl an Menschen an einem Ort, von dem man nicht fliehen kann; ein Mord geschieht, Misstrauen und Verdächtigungen gegeneinander werden geweckt und Ängste geschürt – herrlich! 🙂 Ein einfache Idee, die, wenn man sie gut und gekonnt umsetzt, fantastische Lesestunden beschert! 🙂

Im vorliegenden Buch ist der Ort des Grauens ein Flugzeug auf dem Weg von den USA nach Paris. 12 Jugendliche, 3 Stewardessen, 2 Piloten. Am Ende gibt es Tote, Verletzte und der Dank, einfach überlebt zu haben. Oder?…

Der Wettstreit ums begehrte Stipendium beginnt bereits in der Luft. Allerdings ist die erste Aufgabe nicht unbedingt das, was die Jugendlichen erwartet haben! Schnell wird allen klar, dass es jemanden im Flugzeug gibt, der mehr über die Jugendlichen weiß, als sie selber zugeben würden…

Eine davon ist Emily. Niemand weiß, selbst ihre beste Freundin nicht, dass sie mit ihrer Mutter in einem Auto wohnt. Doch es gibt jemand, der sehr wohl darüber Bescheid weiß, aber wer? Und wer verspricht sich etwas davon, die (dunklen) Geheimnisse der Jugendlichen aufzudecken?

Zu Beginn des Romans lernen wir grob die Teilnehmer des Fluges kennen: Es sind Schüler und Schülerinnen aus verschiedenen Internaten des Landes, alle prädestiniert an dem Wettbewerb um das College-Stipendium teilzunehmen. Da gibt es den Nerd, die Cheerleaderin, die Scheue, den Sunnyboy um nur einige zu nennen. Und eben Emily, die in Armut lebt und die Chance nutzen möchte, dieser zu entfliehen! Also, bester Stoff um eine gute Geschichte zu schreiben! 🙂 Die Figuren fand ich sehr gut ausgewählt und entsprechend ihres Typus waren sie mir sympathisch oder eben nicht, aber das muss ja so sein! Sonst wäre die Geschichte vermutlich einfach nur langweilig!

Die Spannung im Buch wird allmählich aufgebaut, man weiß ja als Leser, dass irgendetwas passieren wird. Und dann ist es soweit und von da an lässt der Spannungsbogen kaum nach! 🙂 Immer wieder wird mit perfiden Mitteln versucht, uns Angst einzujagen ( Lichtausfall, Geräusche, Verschwinden von Personen…) und die Anzahl der Verdächtigen zu maximieren. Mehrmals hatte ich bereits “den Täter entlarvt”, nur um dann wieder festzustellen: Nee, doch nicht! 😉

Was man beim Lesen nie vergessen sollte: Die agierenden Personen im Buch sind 17-Jährige Jugendliche und keine Erwachsenen mit Lebenserfahrung! Denn hin und wieder dachte ich: “Warum machst du das? Oder jenes?” Aber klar, es sind Kinder, alleine ohne Eltern, in einer Krisensituation! Da darf man schon mal irrational handeln! 😉

Entsprechend ist auch der Sprach- und Schreibstil der Autorin: Locker und flüssig zu lesen, ganz auf jugendliche Leser ausgerichtet, denn dieser Thriller richtet sich an junge Menschen ab ca. 14 Jahren. Auch das Cover des Buches wurde dazu passend gestaltet: Mittig ist ein weißes Flugzeug zu sehen, drumherum Bilder im Graphic-Novel – Style angeordnet, die bereits erahnen lassen, dass es ungemütlich wird…

Ich wurde auf jeden Fall bestens unterhalten! 🙂 Diese Escape-Room – Szenarien haben es mir sehr angetan, wenngleich ich hoffe, nie selbst in so eine Situation zu geraten! 😉

“Wir haben uns geirrt!” – Ein Satz, der nur allzu deutlich macht, dass man ständig auf eine falsche Fährte geführt wird. Bis dann das Ende naht…

Dieses ist überraschend, das Motiv der Tat einleuchtend, aber im Verhältnis gesehen fand ich dann den ganzen Aufwand etwas übertrieben. Aber das ist nur mein ganz persönliches Gemecker! 😉

Also, wer einen rasanten (Psycho-) Thriller lesen möchte, der nicht ganz so krass ist wie ein Fitzek und eben auch bereits für Leser ab 14 Jahren geeignet ist, dem empfehle ich “Thin Air” von Kellie M. Parker sehr gerne! 🙂

Von mir gibt es daher

4 – 5 – !!!

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Über die Autorin:

“Kellie M. Parker studierte Biologie und Nautische Archäologie, aber ihren Abenteuersinn hat sie schon immer am liebsten mit einer guten Geschichte befriedigt. Sie schreibt YA-Fantasy und Thriller und wurde dafür mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. »Thin Air« ist ihre erste Veröffentlichung in deutscher Sprache. Kellie M. Parker lebt mit ihrer Familie in West-Michigan, USA.”

( Quelle Fischer Sauerländer )